Sanierung denkmalgeschütztes Holzhaus Im Gwad
Pioniergeist in Krisenzeiten: Ein sicheres Familienheim mit grossem Garten für Kartoffeln, Obst und Gemüse - während des 2. Weltkriegs war dies angesichts zunehmender Wohnungs- und Versorgungsknappheit für den einfachen Industriearbeiter oft unerschwinglich. Der Wädenswiler Metallfabrikant Willi Blattmann nahm seine soziale Verantwortung war, schloss sich mit anderen lokalen Industriellen zusammen und entwickelte 1943 die wegweisende Siedlung Im Gwad, die heute unter kantonalem Denkmalschutz steht. "Denn nicht nur die städtebauliche Struktur, sondern auch das bis heute wirksame Baurecht und das zugrunde liegende Finanzierungskonzept sind einmalig für die damalige Zeit.“ (Zitat Schutzverordnung) Neben Beiträgen aus der öffentlichen Hand bestand die Finanzierung aus verschieden konditionierten Hypotheken. Einerseits geriet ein langfristig gebundenes Angestelltenverhältnis so zum Vorteil für Arbeitgeber und -nehmer. Andererseits war es möglich, durch Eigenleistung die Baukosten zu mindern - schon damals auch mit dem Gedanken, die Verbundenheit zwischen Bewohner und Haus zu stärken. Die neu gegründete Siedlungsgenossenschaft Gwad als Besitzerin des von der Gemeinde abgetretenen Baulands gab ihren Mitgliedern für 80 Jahre das Land im Baurecht ab, was inzwischen bereits verlängert worden ist. Städtebaulich wurde die Siedlung von den Architekten Hans Fischli und Oskar Stock entworfen. Auf dem Grundstück in Hanglage wurden parallel neun Häuserzeilen in Nord-Süd-Ausrichtung angeordnet, wobei die einzelnen Einheiten abgetreppt sind und sich horizontal überlappen. Die flach geneigten Pultdächer ermöglichen freie Sicht auf den Zürichsee. Die Wohnflächen sind sparsam dimensioniert - auf 82 m2 pro Haus plante man damals vier Schlafzimmer mit sieben Betten, für „eine Familie mittlerer Grösse“. Der Zugang zu den Häusern erfolgt über schmale Fusswege, die von der unten liegenden Strasse abzweigen. Jeweils im Zentrum der länglichen Einheiten liegt der Eingang, neben einer kleinen Küche und Sanitärräumen sowie dem Ausgang in den ostseitigen Garten. Schlaf- und Wohnzimmer sind zum See orientiert, hangseitig lagen die Wirtschaftsräume - heute häufig auch zu Wohnraum ausgebaut. "Diese Dreiteiligkeit ist auch in der Materialisierung erkennbar. Während der Sockel aus Kalksandstein gemauert wurde (Schopf, Keller), sind der Zwischentrakt (Küche, Bad) mit verputztem Mauerwerk und der Wohn- und Schlaftrakt in Holz ausgeführt. Quellen: Schutzverordnung „Siedlung Gwad, Wädenswil“
Atelier Équilibre saniert eines der Terrassenhäuser Im Gwad nach denkmalpflegerischen und ökologisch-nachhaltigen Grundsätzen. Dach und Aussenwände werden gedämmt, Fenster ersetzt, Küche und Bad saniert, das Holzwerk ertüchtigt und die Wände mit Lehm neu verputzt.
+ Bauherrschaft: Privat
+ Termine: in Arbeit seit 2024
+ Leistungen aé: 100% inkl. Baumanagement
+ Bauphysik: aundb bauphysik, Winterthur